Die Weiterbildungsangebote werden sich so entwickeln, dass alle Zielgruppen teilnehmen können
Egal, ob man Alleinstehend ist oder eine Familie hat, ob im Berufsleben gerade viele Herausforderungen warten oder man sich in einer Neuorientierung befindet. Wenn eine berufliche Weiterbildung einen Mehrwert bringt, sollte man diese auch wahrnehmen können. Das ist aber für manche Betroffene und Weiterbildungsinteressierte leichter gesagt als getan.
Den Mehrwert, den Dozierende in der Erwachsenenbildung und Berufsbildung erbringen, reduziert sich nicht auf den Wissenstransfer. Genau so wichtig wie didaktische und methodische Kompetenz ist das Weitergeben von Erfahrungswerten und praktischen Tipps. Darauf legen Weiterbildungsunternehmen wie die Lernwerkstatt Olten (LWO) grossen Wert. Eine dieser Personen, die als Dozierende beziehungsweise als Kursleitende bei der LWO tätig sind, ist Laura Messina. Die Betriebliche Mentorin mit eidg. Fachausweis, dipl. Coach SCA und dipl. Individualpsychologische Beraterin AFI ist eine der profilierten Fachleute in der Schweiz, wenn es um das Coaching bei einer (beruflichen) Neuorientierung geht. Und da punktet sie nicht nur mit Fachkenntnis und Erfahrung, sondern auch bezüglich Glaubwürdigkeit mit ihrer persönlichen Geschichte als erfolgreiche Geschäftsfrau und Mutter. Sie weiss, wie man diese beiden Alltags-Herausforderungen meistern kann. Ihr Motto: «Klarheit und Selbsterkenntnis sowie Selbstbestimmung und Freiheit im Leben sind sehr wichtig. Als Beraterin, Coach und Trainerin lebe ich heute deshalb meinen Wunschberuf.» Wir haben mit Laura Messina darüber gesprochen.
Die Vereinbarkeit Familie, Beruf und Geschäftsfrau – das ist seit Jahren ein Dauerthema auch in der Weiterbildungsbranche. Sei es bei jenen, die ausbilden oder auch bei Teilnehmenden einer Weiterbildung. Welche Tipps haben Sie aus eigener Erfahrung?
Laura Messina: In der Regel ist für die meisten Mütter die verfügbare Zeit für sich selbst ein sehr knappes Gut. Eltern sind immer mit der Frage konfrontiert «wie viel Zeit» man verbringen kann mit den Kids oder für beide Elternteile als Einzelpersonen. Und: wieviel Zeit bleibt als Paar? Ich persönlich finde es wichtig, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen. Denn wenn man keinen Raum für sich selber hat, wird man oft unzufrieden. Diese Unzufriedenheit überträgt sich dann auch auf alle anderen Familienmitglieder. Deshalb finde ich – sei es bei der Entscheidung der Arbeitsgestaltung wie auch bei der Frage nach Weiterbildungen – wichtig, auch die Zufriedenheit in den Vordergrund zu stellen. Ein Beruf oder eine Weiterbildung, die Freude bereitet, kann eine wertvolle Ressource sein um neue Energie zu tanken. Energie, die Eltern ohnehin überdurchschnittlich brauchen um das Familienleben zu managen. Mein Tipp deshalb: Man sollte sich immer die Frage stellen, was Freude bereitet und wo man für sich Energie gewinnen kann.
Timing ist alles: Man muss den richtigen Zeitpunkt wählen, um sich beruflich mit einem maximalen Mehrwert und am besten ohne zu grossen «Stress» weiter zu bilden. Dennoch: Manchmal drängt eine Weiterbildung aufgrund der Notwendigkeit oder extrinsischen Drucks – zum Beispiel bei einer Veränderung im Job. Was raten Sie jenen, die sich in so einer Lage befinden?
Stress ist nie gut. Wenn eine Ausbildung von aussen aufgedrängt wird, empfehle ich die ganze Situation sorgfältig anzuschauen. Auf jeden Fall empfehle ich sich zu fragen, wo man mittelfristig – zum Beispiel in fünf Jahren – stehen will. Und dann zu schauen, ob die Weiterbildung zum Ziel passt. Wenn ja, ist man bereit einen Extra-Effort zu leisten. Wenn die Ausbildung nicht zu den mittelfristigen Zielen passt, würde ich die ganze Situation kritisch hinterfragen. Wieso nicht für eine solche Situation ein Coaching buchen, um Klarheit zu gewinnen und dann die richtigen Entscheidungen zu treffen?
Wird es in Zukunft nebst des virtuellen Unterrichts noch mehr Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten geben, die eine Vereinbarkeit Familie, Kinder und Beruf unterstützen?
Das ist eine gute Frage. Ich finde das Angebot der Lernwerkstatt schon sehr familienfreundlich. Mit den Blended-Lehrgängen ist man an gewissen Tagen vor Ort, so dass man sich mit den anderen Teilnehmenden besser vernetzten kann. Gleichzeitig spart man an den Tagen des virtuellen Unterrichts viel Zeit für Hin- und Rückfahrten und kann sich auch ein gemeinsames Mittagessen mit der Familie einrichten. Ich persönlich könnte mir auch Intensivkurse oder Ausbildungsblöcke vorstellen, die aus einer Mischung von Retrait und Lernen bestehen. Ausbildungen an einem schönen Ort, wo die Kinder mitkommen und den ganzen Tag betreut wären.
Haben Sie abschliessend noch Tipps, warum für Businessfrauen, aber generell auch für alle in der Zielgruppe, sich trotz vielen anderen Pflichten eine Weiterbildung gönnen sollten?
Laura Messina: In meinen Seminartagen im Lehrgang «Betriebl. Mentor/in / Dipl. systemischer Coach» gibt es viel Raum, um sich wichtige Fragen im Leben zu stellen. Dieser Raum ist sehr wertvoll, weil die Teilnehmenden Zeit haben wichtige Akzente im Leben zu setzten. Zeit, die normalerweise im Alltag für andere Dinge eingesetzt wird. Diese Überlegungen wirken sich positiv auf das eigne Leben wie auch auf das Umfeld aus.
JoW
www.laura-messina.com
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