Carlo Mettauer hat vor drei Jahren Charlie Chaplin’s Enkelin Laura und ihre Werke nach Aarau geholt. Die prominente Künstlerin, die überall ausstellen könnte, ist begeistert von der malerischen Stadt mit den schönen Dachgiebeln und stellt dieses Mal in der Micro Galerie maggs in Aarau aus. Im Interview erzählt die junge Frau über ihre Auseinandersetzung mit dem weltberühmten Grossvater, ihren eigenen Weg und warum Lachen so wichtig im Leben ist.
Sie stellen hier in Aarau in der Micro Galerie in der Boutique maggs Ihre Bilder aus. Wie ist es dazu gekommen?
Laura Chaplin: Bereits vor drei Jahren hat mir Carlo Mettauer ermöglicht, meine Bilder in einer grösseren Ausstellung in der Neuen Galerie 6 an der Milchgasse 35 der Öffentlichkeit zu zeigen. Das war für mich eine sehr schöne Erfahrung. Damals habe ich auch Aarau besser kennengelernt.
Kennen Sie Aarau bzw. wie gefällt Ihnen der Kanton Aargau?
Aarau gefällt mir sehr gut. Besonders die malerische Altstadt mit ihren wunderschönen Dachgiebeln und dem historischen Ambiente hat es mir angetan. Die Leute hier habe ich offen und freundlich kennengelernt. Mein zweiter Hund Louis verbindet mich zudem mit dem Kanton Aargau. Er stammt von hier, beziehungsweise Carlo Mettauer hat ihn gegen ein Bild von mir eingetauscht.
Wie lange sind Sie schon künstlerisch tätig?
Ich habe als Kind schon immer gemalt und gezeichnet. Ich liebe das Malen, Skizzieren und Zeichnen. Diese grosse Passion hat sich glücklicherweise zu einem inspirierenden Beruf entwickelt, wovon ich leben kann. Meine Bilder drehen sich um drei Hauptthemen: Meinen weltberühmten Grossvater Charlie Chaplin, meine Pferde sowie den weiblichen Akt.
Was ist charakteristisch für Ihre Bilder?
Meine Bilder sind poetisch und erzählen Geschichten. Ich versuche die Betrachterin oder den Betrachter mit meinen Linien positiv zu stimmen und ein Lächeln zu entlocken. Wer genau hinguckt, sieht, dass in jedem Bild ein Herzlein versteckt ist. Dies ist meine besondere Handschrift.
Wann entstehen Ihre Bilder und wo holen Sie die Inspiration dafür?
Ich pflege gewöhnlich am Morgen auszureiten und am Nachmittag in meinem Atelier bei mir zuhause zu malen. Dabei inspirieren mich sowohl alte Filme und Geschichten über meinen Grossvater, Musik, Filme, aber auch meine drei Pferde, die Natur und Landschaften beim Ausritt sowie meine Träume.
Was hat Ihnen Ihr Grossvater mit auf den Weg gegeben?
Ich habe ihn leider nicht gekannt, da ich zehn Jahre nach seinem Tod auf die Welt gekommen bin. Es ist für mich eine Ehre, seinen Namen tragen zu dürfen, obwohl dies zwei Seiten hat. Dass ich die Enkelin des berühmten Charlie Chaplin bin, öffnet mir einerseits oft Türen, andererseits haben gewissen Leute dadurch zu grosse Erwartungen an mich. Dank ihm habe ich eine wunderschöne Kindheit auf seinem Anwesen «Manoir de Ban» in Vevey verbracht, wo ich rund 20 Jahre gewohnt habe, bevor es zum Chaplin-Museum umfunktioniert wurde.
Lachen, das Erbe Ihres Grossvaters, begleitet Sie durch Ihr Leben. Wieso ist Humor im Leben so wichtig?
Lachen ist genauso wichtig im Leben wie das Atmen. Es gibt uns Mut, Stabilität, fördert unsere Gesundheit und stärkt unser Abwehrsystem. Ich habe das Buch «Lachen ist der erste Schritt zum Glück» darüber geschrieben.
Was möchten Sie den Besuchern mit dieser Ausstellung auf den Weg geben?
Es ist wichtig, das Leben mit Humor nehmen zu können, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, positiv zu bleiben und immer versuchen, das Beste aus allem zu machen. Hoffnung, Poesie und eben ein Wohlgefühl machen das Leben einfacher. Und dies sollen auch meine Bilder mit einem Augenzwinkern vermitteln.
Interview: Corinne Remund
Ausstellung in Aarau
Die Werke von Laura Chaplin werden noch bis zum 30. April 2020 in der Micro Galerie maggs, im Graben 33 in Aarau in Zusammenarbeit mit der Neuen Galerie 6 Aarau gezeigt. Sie sind während den Öffnungszeiten zu bewundern.
Weitere Infos:
www.laurachaplin.ch, www.maggs.ch, www.neuegalerie6aarau.ch
